Hilfe, wilde Prinzessin!

Prinzessin Vivi und die wilden RäuberPrinzessin Vivi wird von Räubern entführt – und treibt sie mit ihrer frechen Art so zum Wahnsinn, dass sich die Bande am Schluss eigentlich nur noch eins wünscht: die geraubte Prinzessin so schnell wie möglich wieder loszuwerden…

Dieses Bilderbuch haben meine Freundin Isabel und ich zusammen geschrieben. Eigentlich wollte ich Isabel meine Idee schenken, aber sie meinte: „Lass es uns doch zusammen schreiben!“ Haben wir auch gemacht, und zwar an einem einzigen Tag, immer abwechselnd eine Bilderbuchseite, die Mails zischten nur so zwischen Hamburg und München hin und her. Das war anstrengend, aber lustig!

Isabel Abedi / Sylvia Englert (Text)
Bettina Nutz (Illus):

Prinzessin Vivi und die wilden Räuber
ArsEdition, München 2008, 32 Seiten, 12,95 Euro


Leseprobe: Prinzessin Vivi und die wilden Räuber

Hauptmann Glatze und seine Bande waren Räuber wie aus dem Bilderbuch. Sie lebten im Räuberwald und raubten alle aus, die nicht schnell genug auf die Bäume kamen. Aber in der letzten Zeit kam niemand. Und deshalb hatten die Räuber schlechte Laune.
„Ich brauche was zu essen!“, schrie der dicke Daniel.
„Ich brauche eine neue Perücke!“, schimpfte der eitle Egbert.
„Ich brauche ein neues Kopfkissen“, murmelte der gähnende Gustaf.
„Und ich brauche jemanden, den ich erschrecken kann!“, klagte der kühne Kunibert. Er rollte mit den Augen und fletschte seine ungeputzten Zähne. Das war seine neuste Grimasse. Aber zum Erschrecken war niemand da.
„Wir brauchen einen Überfall“, fasste Hauptmann Glatze zusammen.
„Öh“, sagten die Räuber. „Und wen wollen wir überfallen?“
Da zog Hauptmann Glatze die Landkarte hervor und tippte auf ein goldenes Schloss hinter dem Räuberwald.
„Wir überfallen König Waldemar den II.“, sagte er. „Wir rauben ihm das Liebste, was er hat. Und dann fordern wir Lösegeld.“
„Öh“, sagten die Räuber wieder. „Und was ist das Liebste, was er hat?“
Hauptmann Glatze grinste. „Seine Tochter natürlich. Sie heißt Prinzessin Vivi und soll ganz und gar entzückend sein.“

Alle fanden, dass diese Idee Gold wert war.
Eine Menge Gold von Waldemar dem II., genauer gesagt.
„Bald sind wir wieder reich!“ jubelte der kühne Kunibert. „Drei Millionen Taler zahlt der Alte bestimmt für sein Töchterchen. Ach was, dreißig! Sechzig! Neunzig Millionen!“
Eifrig gingen sie daran, den Raub zu planen. „Morgen Nacht legen wir los“, entschied Hauptmann Glatze. „Kunibert lenkt die Wachen ab, falls nötig. Ich, Daniel und Egbert schleichen ins Zimmer der Prinzessin. Und Gustaf hält Wache!“
Alle nickten. Nur der dicke Daniel war ein wenig enttäuscht. Viel lieber hätte er das Wachehalten übernommen. In der Schlossküche.

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